Mecklenburg-Vorpommern - Physische Übersicht

Mecklenburg-Vorpommern - Mecklenburg-Vorpommern - Unser Bundesland im Überblick
978-3-14-100381-9 | Seite 6 | Abb. 1

Überblick

Im Norden grenzt Mecklenburg-Vorpommern auf einer Länge von rund 1700 Kilometern an die Ostsee. Davon entfällt der weitaus größte Teil auf die Bodden- und Haffküste, die vor allem im östlichen Landesteil stark gegliedert ist (siehe auch Karte 15.3 „Ostsee – Küstenformen“). Rügen, Usedom, Poel und Hiddensee sind die größten der insgesamt 794 vorgelagerten Inseln. Im Westen grenzt das Bundesland an Schleswig-Holstein und Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen. Als Teil des Norddeutschen Tieflandes ist der überwiegende Landesteil flach bis leicht hügelig. Etwa zwei Drittel der Landesfläche entfallen auf die historische Landschaft Mecklenburg. Daran schließt sich im Osten die ehemalige preußische Provinz Vorpommern an. Im Süden bzw. Osten gehören noch Teile der überwiegend in Brandenburg liegenden Landschaften Prignitz und Uckermark zu Mecklenburg-Vorpommern.

Inseln, Seen und Sand

bis zu 2 Prozent hat, weisen Boddengewässer oft unter 0,3 Prozent Salzanteil auf. An die Küstenregion schließt sich im Süden das Nordostmecklenburgische Flachland an, das in die hügelige Mecklenburgische Seenplatte übergeht. Das von der letzten Eiszeit geformte Landesinnere ist eben bis flachwellig gestaltet. Es ist durchsetzt mit mehr als 2000 Seen und eher kurzen Wasserläufen. Als sich vor etwa 10 000 Jahren das Inlandeis zurückzog, blieben auch ausgedehnte Sandflächen, Hügel und Moore zurück. Wälder (v. a. Kiefernwälder) bedecken etwa ein Fünftel der Landesfläche, Moore nehmen etwa 13 Prozent ein. Die höchsten Erhebungen – Helpter Berge (179 m) im Osten und Ruhner Berge (177 m) im Westen – gehören zur hügeligen Jungmoränenlandschaft des Mecklenburgischen Landrückens an der Grenze zu Brandenburg. Zwischen den Hauptendmoränenbögen erstreckt sich die Mecklenburgische Seenplatte, deren Entstehung in die Weichselzeit zurückreicht. Die größten Seen sind von Westen nach Osten der Schweriner See, der Krakower See, der Plauer See, der Kölpinsee, der Malchiner See, die Müritz – mit 109 km² Deutschlands zweitgrößter See –, der Kummerower See und der Tollensesee. Über den Störkanal und die Müritz-Elde-Wasserstraße sind Schweriner See und Müritz miteinander verbunden. Ein dichtes Netz aus weiteren Kanälen und natürlichen Wasserwegen knüpft an zahlreiche andere Seen an und macht die Seenlandschaft zu einem einzigartigen Paradies für Wassersportler und Hausbootfahrer. Als Mecklenburgische Schweiz bezeichnet man die größtenteils bewaldete kuppige Moränenlandschaft nördlich des Malchiner und westlich des Kummerower Sees. Ganz im Westen liegt der Schaalsee, durch den früher die innerdeutsche Grenze verlief.

Berge auf der Karte

Um die Höhenunterschiede des Reliefs in einer physischen Karte sichtbar zu machen, werden Berge, Senken und Täler mithilfe von Höhenlinien, farbigen Höhenschichten, einzelnen Höhenangaben und einer Schummerung dargestellt. Ein Berg wird zunächst als dreidimensionales Blockbild dargestellt, auf dem Höhenlinien und Höhenschichten eingezeichnet werden (erste Abbildung). Höhenlinien sind gedachte Linien, die Punkte in gleicher Höhenlage miteinander verbinden. Zwischen den Höhenlinien werden die einzelnen Höhenschichten in unterschiedlichen Farben eingefärbt. In der Regel werden geringe Höhen zwischen 0 und 200 Metern in Grüntönen dargestellt. Ab einer Höhe von 200 Metern erscheinen Landschaften und Berge in Brauntönen von Ocker bis Dunkelbraun. Je höher eine Landschaft oder ein Berg liegen, desto dunkler ist der Braunton in der Karte. Anschließend erhält der Berg die Schummerung (zweite Abbildung). Als Schummerung bezeichnet man die Erzeugung von Schattierungen an Erhebungen, zum Beispiel Berghängen, damit diese räumlicher (plastischer) wirken. Werden diese beiden Blockbilder des Berges miteinander kombiniert, erhält der Kartograph eine dreidimensionale Darstellung des Berges mit Höhenlinien, Höhenschichten und Schummerung (dritte Abbildung). Die höchsten Punkte einer Region werden zudem durch genaue Höhenangaben markiert. Die Geländehöhen lassen sich in der späteren Karte durch die farbigen Höhenschichten eindeutig zuordnen. Für die Darstellung des Berges in der Karte wird die Blockbild-Darstellung schließlich verebnet (vierte Abbildung). Durch die Verwendung von Höhenschichten und Schummerung sind die Höhe und Steilheit des Berges weiterhin erkennbar. Folgen viele schmale Höhenschichten aufeinander, ist der Berg (oder auch eine Küste) sehr steil. Sind die einzelnen Höhenschichten jedoch sehr breit, steigt die Höhe nur sanft an, das Relief ist eher flach.

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