Ludwigsfelde - Wirtschaft

Brandenburg/Berlin - Brandenburg und Berlin - Wirtschaft
978-3-14-100380-2 | Seite 21 | Abb. 4

Überblick

Ludwigsfelde liegt im Landkreis Teltow-Fläming, 11 km südlich der Berliner Stadtgrenze und 8 km östlich von Potsdam. Die Autobahn A 10 führt mitten durch das Stadtgebiet und hat dort drei Anschlussstellen. Die Stadt gehört aufgrund ihrer erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung zu den Regionalen Wachstumskernen Brandenburgs, die besonders gefördert werden.

Auf dem Weg zur Industriestadt

Mit dem Bau eines Flugzeugmotorenwerks durch Daimler-Benz begann 1936 die Entwicklung Ludwigsfeldes zur heutigen Industriestadt – 36,8 Prozent der Beschäftigten arbeiteten 2014 im sekundären Sektor. Für die Arbeiter wurde in einer der damals größten Siedlungsanlagen, der Daimler-Werkssiedlung, Wohnraum geschaffen. Die Bevölkerung explodierte: von 1030 im Jahr 1937 auf 3660 im Jahr 1939. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Flugzeugmotorenwerk zerstört. Zu DDR-Zeiten entstanden stattdessen die VEB Automobilwerke Ludwigsfelde, in denen Roller und später auch Lkw gebaut wurden, mit rund 10 000 Beschäftigen. Für die zahlreichen Neubürger wurden weitere Siedlungen gebaut. Nach der Wiedervereinigung wurde das Werk geschlossen. Ab den 1990er-Jahren wurden in Ludwigsfelde ein Industrie- und drei Gewerbeparks erschlossen. Sie liegen direkt an die Bundesstraße B101 und sind damit an die A 10 angebunden, mit der Regionalbahn ist man in rund einer halben Stunde im Zentrum Berlins, am Flughafen Berlin Schönefeld oder Tegel. Neben Daimler-Benz siedelten sich hier zahlreiche weitere Unternehmen an. Die Bevölkerung wuchs, neue Wohnviertel wurden errichtet.

Heutige Wirtschaftsstruktur

Heute ist Ludwigsfelde von technologieintensiven Industriezweigen, insbesondere in den Bereichen Automobilproduktion und Luft- und Raumfahrttechnik, geprägt. Weitere wichtige Branchen sind Logistik, Metall, Energie und Verkehr. Insgesamt bieten hier ca. 900 Unternehmen etwa 12 700 Arbeitsplätze. Die größten Arbeitgeber sind Mercedes Benz Ludwigsfelde GmbH, MTU Aero Engines Deutschland, Gestamp Umformtechnik GmbH (Fahrwerks- und Karosserieteile), VW Originalteile Logistik GmbH & Co KG, Franke Aquarotter GmbH (Sanitär/Wassertechnik) und Siemens Energie. Nach dem Rückgang der Beschäftigten als Folge der Wende ging es ab 1995 wieder bergauf. Die Beschäftigtenzahl liegt mit etwa 13 000 heute höher als vor der Wende. Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten arbeiten im sekundären Sektor. Mit dieser Entwicklung ging auch ein Bevölkerungsanstieg einher. Die Einwohnerzahl stieg zwischen 1990 und 2017 von 22 000 auf 25 600. Jeden Tag pendeln etwa 20 000 Menschen von und nach Berlin.

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