London - Stadtentwicklung - um 1700

Europa - London und Paris - Städtetourismus
978-3-14-100385-7 | Seite 86 | Abb. 1

Überblick

London ist heute mit 14,6 Millionen Einwohnern in der Metropolregion, das heißt in der dicht bevölkerten Region rund um London und in der Stadt selbst, die größte Stadt Europas und eine der bedeutendsten Global Cities der Welt.

Historische Entwicklung

London wurde ca. 47 n. Chr. von den Römern unter dem Namen Londinium gegründet. Nach dem Ende des Römischen Reiches wurde die Stadt während der Eroberung Großbritanniens durch die Angelsachsen zerstört. Ende des 9. Jahrhunderts wurde London neu gegründet. Nach der normannischen Eroberung im Jahr 1066 wurde London anstelle von Winchester Hauptstadt des Königreiches England. Im Mittelalter entwickelte sich London zu einer führenden Handelsstadt. Infolge des großen Brandes von 1666 sind kaum mittelalterliche oder ältere Gebäude erhalten. Dafür sind die mittelalterlichen Straßenzüge noch sichtbar, da damals für eine geplante Neukonzeption das Geld fehlte. Durch den Bau von Brücken über die Themse konnte sich die Stadt zu beiden Seiten des Flusses ausdehnen. Die Karten zeigen die beachtliche flächenhafte Ausdehnung der britischen Hauptstadt im Verlauf der letzten Jahrhunderte, die rund um die verhältnismäßig kleine City of London erfolgte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war Großbritannien die führende Weltmacht, gestützt auf seine Seeherrschaft und die weltweit zur Verfügung stehenden Exportmärkte in seinen Kolonien. London war das Zentrum des weltweiten britischen Empires und entwickelte sich dadurch zur größten Stadt der Welt. Die Bevölkerung Londons wuchs zwischen 1800 und 1900 von einer auf 6,5 Millionen. Durch den Bau des Eisenbahnnetzes ab 1836 änderte sich die Struktur der Stadt grundlegend, da nun Vororte entstanden, die durch Eisenbahnlinien an das Zentrum angebunden waren. 1861 wurde die erste Straßenbahn in Betrieb genommen, 1890 die erste U-Bahn.

Moderne Entwicklung

Im Zweiten Weltkrieg wurde London erneut zerstört. Aufgrund der Wohnungsnot in der Nachkriegszeit wurden viele Wohnblocks errichtet. Neue Siedlungen durften nur außerhalb des 5–10 km breiten Grüngürtels, der London umschließt, errichtet werden. Jenseits des Grüngürtels liegen heute zahlreiche Siedlungen, die durch Eisenbahnlinien und Regionalstraßen mit den inneren Teilen Londons verbunden sind. Die Eisenbahnlinien enden in mehreren Bahnhöfen. Die Autobahnen münden in die Ringautobahn, die den Kern der Metropole in etwa 17 Kilometern Entfernung umgibt. London besitzt fünf internationale Flughäfen: im Westen der London Airport Heathrow, im Süden der London Airport Gatwick, im Nordosten der Flughafen Stansted, im Norden der Flughafen Luton und in den östlichen Docklands der City Airport.

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