London - Innenstadt

Europa - London und Paris - Städtetourismus
978-3-14-100390-1 | Seite 86 | Abb. 2

Überblick

Die Innenstadtkarte zeigt die funktionale Gliederung von „Central London“. Die römische Siedlung, der historische Kern der Metropole, war annähernd flächenidentisch mit dem Verwaltungsbezirk „City of London“, der trotz seiner überschaubaren Größe zu den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt zählt. Zwischen der City und dem politischen Zentrum Großbritanniens, der „City of Westminster“, befinden sich Wohn- und Büroviertel mit Funktionsdurchmischung, durchzogen von Geschäftsstraßen. Diese Viertel zählen heute zu den wichtigsten Touristenzielen. Neben den königlichen Palästen im Stadtteil St. James‘s befinden sich hier zahlreiche Ministerien, das Parlamentsgebäude (Westminster) und, wie vor allem in Mayfair, diverse diplomatische Vertretungen. Überdies gibt es im nahen Soho eine große Anzahl von Theatern und in Marylebone viele Hotels und Restaurants. Ein nicht unbedeutender Teil der Fläche von Central London wird von Parks eingenommen, die häufig historische Repräsentationsbauten beherbergen. Während sich in der Nähe der innerstädtischen Grünflächen und flussaufwärts am Nordufer der Themse die traditionellen Wohnquartiere der Oberschicht befinden, dominierten in den Gebieten südlich der Themse und im Osten der Stadt früher Arbeiterviertel. Angesichts der exorbitanten Immobilienpreise, die in der britischen Hauptstadt um ein Vielfaches über dem Landesdurchschnitt liegen, sind die einstmals ärmeren Bezirke stark von Gentrifizierung betroffen, was dazu führt, dass einkommensschwache Haushalte verdrängt wurden. Über Jahrzehnte war die Londoner Innenstadt extrem durch den Pkw-Verkehr belastet. 2003 wurde eine Citymaut-Zone eingerichtet, die 2007 auf Westminster, Kensington und Chelsea ausgedehnt wurde. Das Durchfahren des Gebietes ist heute nur noch gegen eine Tagesgebühr von 11,50 Pfund (ca. 14 Euro) erlaubt. Der Autoverkehr hat dadurch stark abgenommen zugunsten des öffentlichen Nahverkehrs; auch Fahrräder werden wieder stärker genutzt.

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