Landschaften - physische Übersicht

Sachsen-Anhalt - Landschaften - physische Übersicht
978-3-14-100761-9 | Seite 3 | Abb. 1| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Sachsen-Anhalt grenzt im Westen und Nordwesten an Niedersachsen, im Norden und Nordosten an Brandenburg, im Südosten an Sachsen sowie im Süden und Südwesten an Thüringen. Der Norden des Bundeslandes wird von Ebenen und leicht welligem Hügelland eingenommen. Aus einem Altmoränengebiet entstanden Altmark, Colbitz-Letzlinger Heide und Magdeburger Börde, die zum Norddeutschen Tiefland gehören. Im Osten durchschneidet von Südosten in Richtung Norden das Elbtal die Region. Ganz im Osten lösen sich mit dem Fläming und der Dübener Heide kleine waldige Hügelketten und flachwelliges Land ab. Den Südwesten prägt mit dem Harz ein Teil der Mittelgebirgsschwelle. Der 1142 m hohe Brocken ist die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt. Wichtigste Flüsse sind die Saale mit ihren Nebenflüssen Unstrut und Bode, die Mulde und ganz im Norden die Havel, die alle in die Elbe münden.

Großlandschaften
In der Altmark werden stellenweise nur Höhen von unter 50 m (Elbtal, Jeetzeniederung) erreicht. Mit ihren sandig-lehmigen Böden und den größtenteils bewaldeten Sanderflächen ist die Altmark nur dünn besiedelt. Die Hellberge und die Colbitz-Letzlinger Heide sind Teile des Südlichen Landrückens, eines Endmoränenzuges, der durch das Elbtal getrennt, im Fläming seine Fortsetzung findet. Auch das Land Schollene zwischen Elbe und Havel ist ein Endmoränenzug. Große Teile der Elbniederung, die Auenlandschaft Wische im Norden und die Mittelelbe (Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe) stehen unter Naturschutz. Südlich des Mittellandkanals und des Elbe-Havel-Kanals findet das Norddeutsche Tiefland in der Magdeburger Börde seine Fortsetzung. Die dank nacheiszeitlicher Lössaufwehungen ausgesprochen fruchtbare Landschaft mit ihren Schwarzerdeböden ist zusammen mit dem südlich anschließenden Harzvorland die dicht besiedelte Kernregion von Sachsen-Anhalt. Die sanft zur Elbe abfallende Südflanke des eiszeitlich entstandenen Fläming ist im Gegensatz zum in Brandenburg liegenden Nordteil weniger dicht bewaldet. Wälder prägen auch die Annaburger Heide (altes Jagdgebiet) und die Dübener Heide jenseits der Elbe. Der Südosten des Landes um Halle, Naumburg und Zeitz ist Teil der Leipziger Tieflandsbucht.
Das nördliche Harzvorland wird von den bewaldeten Muschelkalk- und Buntsandsteinrücken Huy und Hakel überragt. Zahllose Halden, Relikte des bis ins 20. Jahrhundert betriebenen, 800 Jahre alten Bergbaus auf Silber und Kupfer, prägen das Mansfelder Land. Bemerkenswert sind mehrere kleine Seen, u. a. der Süße See, die durch Steinsalzauslaugungen im Untergrund entstanden sind. Über dem Harzvorland erhebt sich steil der Harz. Der Norden mit dem Brockenmassiv gehört zum größtenteils mit Fichten bestandenen Oberharz (mit dem Nationalpark Harz). Östlich der Bode schließt sich der etwas flachere, vorwiegend Misch- und Laubwälder tragende Unterharz an. Zwischen Harz und Kyffhäuser liegt die fruchtbare Senke der Goldenen Aue, eine der landwirtschaftlich ertragreichsten Regionen Deutschlands.
E. Astor

Schlagworte