Kongobecken - Landwechselwirtschaft

Afrika - Afrika - Ökozonale Landnutzung
978-3-14-100800-5 | Seite 150 | Abb. 3| Maßstab 1 : 50000

Überblick

Das Dorf Lusako liegt inmitten tropischen Regenwaldes im Kongobecken. Der nächste größere Ort ist Boende (s. 156/157). Lusako gehört zur Provinz Équateur (1,13-mal so groß wie Deutschland), die Provinzhauptstadt Mbandaka ist Luftlinie rund 200 Kilometer von Lusako entfernt. Der Luilaka (Momboyo) ist ein Nebenfluss des Busira, der wiederum bei Mbandaka in den Kongo fließt.

Klimatisch bestimmen ein Tageszeitenklima mit ganzjährig hohen Temperaturen und die Lage im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone mit ganzjährig hohen Niederschlägen die Situation (s. 148.1–4). Die Region ist Teil der immerfeuchten Tropen (s. 254/255).

Landwechselwirtschaft

Die Lebensgrundlage der Bevölkerung bilden der Fischfang und vor allem die Landwirtschaft. Die Landnutzung in der Umgebung Lusakos zeigt typische Merkmale der Landwechselwirtschaft.

Aufgrund der besonderen Bodenverhältnisse, die typisch für die feuchten Tropen sind, werden die Ackerflächen, auf denen Maniok, Yams und Blattgemüse angebaut werden, bei nachlassender Bodenfruchtbarkeit schon nach wenigen Anbauzyklen aufgegeben. Sie fallen brach, beginnen nach zwei Jahren zu verbuschen und entwickeln sich dann nach und nach zu tropischem Sekundärwald. Wird neues Land benötigt, geschieht dies durch Roden und Abbrennen von Sekundär- oder Primärwald. Die Ruhezeit zwischen zwei Anbauzyklen beträgt bis zu 20 Jahre. Da die Größe der Äcker gering ist und die Region nur dünn besiedelt ist, ergeben sich aus dieser Form der Landbewirtschaftung keine gravierenden ökologischen Konsequenzen. Der Anbau der Nutzpflanzen erfolgt in Mischkultur.

Über längere Zeiträume hin genutzte Bäume und Stauden (Ölpalme, Banane) sind vor allem in der unmittelbaren Umgebung der Siedlungen zu finden.

Erreichbarkeit und Austauschbeziehungen

Lusako liegt peripher in Bezug auf die Hauptsiedlungsräume der D. R. Kongo. Dennoch zeigt die Karte keinesfalls den Lebensraum eines „Naturvolks“, das in Subsistenzwirtschaft und weitgehend ohne sozioökonomische Beziehungen zum regionalen Umfeld lebt. Darauf lassen im Kartenbild zum Beispiel …

die Erreichbarkeit benachbarter Orte über den Fluss Luilaka,

der Fußweg nach Bensenge und

die Hubschrauber-Landemöglichkeit schließen.

Dennoch ist die Verkehrsanbindung Lusakos schlecht (Einschränkungen der Befahrbarkeit des Luilaka bei Hochwasser; Fehlen befahrbarer Straßen). Handelsbeziehungen zeigt die Karte nur für den Austausch mit Pygmäen aus der Umgebung.

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