Klimate der Erde - Klimaklassifikation nach A. Siegmund & P. Frankenberg (effektive Gliederung)

Erde - Erde - Klima
978-3-14-100770-1 | Seite 12 | Abb. 4| Maßstab 1 : 90000000

Informationen

Klimakarten stellen die räumliche Verbreitung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde systematisch dar. Sie bieten daher einen guten Überblick über die wichtigsten Klimacharakteristika einer Region. In den Klimakarten können aber aus Gründen inhaltlicher und didaktischer Reduktion nur einige wenige Klimaparameter berücksichtigt werden. Nur so ist es möglich, trotz des an sich kontinuierlichen Wandels der klimatischen Gegebenheiten auf der Erde bestimmte Klimate zu abstrahieren, zu typisieren und damit zu klassifizieren. Klimaklassifikationen stellen aus diesem Grund eine wichtige Basis geographischer Raumanalysen dar.

Effektive Klimaklassifikation nach Siegmund/Frankenberg
Effektive Klimaklassifikationen basieren auf der Ausprägung bestimmter Klimaelemente wie beispielsweise Temperaturen und Wasserhaushalt. Die Genese der verschiedenen Ausprägungen wird dabei nicht berücksichtigt. Die Karte der Klimate der Erde nach A. Siegmund und P. Frankenberg geht auf einen Ansatz von Siegmund (1995) zurück, der neben modernen fachlich-wissenschaftlichen Erkenntnissen insbesondere spezifische didaktische Überlegungen mitberücksichtigt. Eines der besonderen Kennzeichen der Klimakarte nach Siegmund/Frankenberg (1999) ist sein "Baukastensystem". Auf diese Weise können Aufbau und Komplexitätsgrad der Klimaklassifikation an die spezifischen alters- und schulartbezogenen Bedürfnisse angepasst und über die Klassenstufen hinweg systematisch erarbeitet werden.
Ausgangspunkt für sämtliche Kriterien vorliegender Klimaklassifikation sind die drei Klimaelemente Temperatur, Niederschlag und potenzielle Landschaftsverdunstung. Durch den konsequenten Bezug auf diese Klimaelemente lässt sich jedes Klimat zweifelsfrei einer bestimmten Klimazone und einem spezifischen Klimatyp zuordnen. Die Klimakarte nach Siegmund/Frankenberg stellt dabei drei klimaökologische Gesichtspunkte in den Mittelpunkt der Klassifikation: die Klimazonen mit ihrem jeweiligen Wärme- und Wasserhaushalt (dargestellt durch Großbuchstaben), die hygrischen Klimatypen (dargestellt durch Kleinbuchstaben) sowie die jeweilige Kontinentalität (dargestellt durch eine Rastersignatur).

Klimadiagramme
Die Klimadiagramme bauen sich aus drei Achsen auf. Die waagerechte Achse gibt die einzelnen Monate des Jahres wieder. Auf der linken senkrechten Achse ist die Temperatur in Grad Celsius, auf der rechten senkrechten Achse der Niederschlag in Millimetern eingezeichnet. Ein Millimeter Niederschlagshöhe entspricht dabei einem Liter Niederschlagswasser pro Quadratmeter. Als zusätzliche Information sind in den Diagrammachsen auch die jährlichen Durchschnittstemperaturen sowie die mittleren Jahressummen des Niederschlags der jeweiligen Station verzeichnet.
In Anlehnung an die früher weit verbreiteten Klimadiagramme nach Walter/Lieth werden die Temperatur- und Niederschlagswerte auf den beiden senkrechten Achsen im Verhältnis 1 : 2 einander gegenübergestellt. 10 °C auf der Temperaturachse entsprechen demnach 20 Millimetern auf der Niederschlagsachse, 20 °C entsprechen 40 Millimetern usw. Damit lasst sich ungefähr abschätzen, ob in einem Monat humide oder aride Klimaverhältnisse herrschen. Die dargestellte Auswahl an Klimadiagrammen umfasst die wesentlichen Klimazonen der Klimakarte nach Siegmund/Frankenberg. In der Karte sind die jeweiligen Standorte der Klimastationen zum Vergleich eingetragen.
A. Siegmund

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