Klima

Sachsen - Klima
978-3-14-100760-2 | Seite 6 | Abb. 1| Maßstab 1 : 2000000

Informationen

Die regionale Verteilung der Temperaturen und der Jahressummen der Niederschläge in Sachsen stehen in starker Abhängigkeit vom Relief.

Temperaturen im Jahresverlauf
In Chemnitz und in Dresden erreichen die Durchschnittswerte 16,3 °C bzw. 17,7 °C im Juli und -1,6 °C bzw. -1,0 °C im Januar. Die ca. 30 km nordwestlich von Dresden gelegene Klimastation Diesbar-Seußlitz zeigt eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9,4 °C. In Leipzig beträgt der Jahresdurchschnitt 8,8 °C, die Julitemperatur liegt bei 17,8 °C, die im Januar bei -0,5 °C.
In den höheren Lagen ist der Umsatz von Sonnenenergie in fühlbare Wärme geringer. Dadurch kommt es zu einem Temperaturrückgang mit der Höhe. Darüber hinaus tragen höhere Windgeschwindigkeiten durch die stärkere Zufuhr kühlerer Luftmassen aus höheren Atmosphärenschichten zu einem tieferen Temperaturniveau bei. Die tiefsten Temperaturen verzeichnet der 1214 m ü. M. gelegene Fichtelberg, der höchste Gipfel des Erzgebirges und ganz Sachsens. Die Julitemperaturen erreichen hier Durchschnittswerte von 11,2 °C, im Januar liegen die Durchschnittswerte bei -5,3 °C. Auch das Klimadiagramm der im Erzgebirge auf 977 m ü. M. gelegenen Station Zinnwald-Georgenfeld zeigt mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 4,3 °C die relativ geringen Temperaturwerte in dem Mittelgebirge an.

Niederschläge im Jahr
Aufgrund seiner Höhenlage hebt sich das Erzgebirge und sein Vorland mit seinen Jahresniederschlagswerten vom restlichen Sachsen ab. Die höchsten Niederschlagsmengen treten mit 1000 mm bis über 1200 mm in den Höhenlagen zwischen dem Fichtelberg (1214 m) und dem südwestlich davon gelegenen Spitzberg (991 m) auf. Eine der Ursachen für die hohen Niederschlagswerte sind die zunehmenden Windgeschwindigkeiten in größeren Höhenlagen, die durch eine abnehmende Bodenreibung verursacht werden. Durch diese hohen Windgeschwindigkeiten wird in der Höhe mehr Feuchtigkeit zugeführt als bei den geringeren Windgeschwindigkeiten in tieferen Lagen. Eine weitere Ursache für die hohen Niederschläge sind Staueffekte. Relativ hohe Niederschläge fallen auch im Vorland des Erzgebirges. So beträgt die Jahressumme in Chemnitz rund 800 mm. Dagegen zeigt die auf der Tschechischen Seite des Erzgebirges gelegene Leeseite eine ausgesprochene Niederschlagsarmut.
Relativ hohe Niederschläge fallen auch in dem unmittelbar an der Grenze zur Tschechischen Republik gelegenen Gebiet nördlich der Elbe. Hier zeigt sich die Luvwirkung des Lausitzer Gebirges. Dagegen erreichen die Jahressummen der Niederschläge in den nördlichen und östlichen Abschnitten Sachsens lediglich Werte von 500–700 mm. In Leipzig und in Diesbar-Seußlitz liegen die Jahresniederschlagswerte bei 512 mm bzw. 583 mm. Das Niederschlagsmaximum fällt im Sommer. Da die potenzielle Verdunstung die Niederschlagswerte in den Sommermonaten übersteigt, herrscht in Leipzig von Mitte April bis Ende September Trockenheit, im etwas feuchteren und wärmeren Diesbar-Seußlitz von Ende Mai bis Mitte September. Die Niederschlagsverteilung in Zinnwald-Georgenfeld zeigt neben dem sommerlichen Maximum einen weiteren ausgeprägten Niederschlagsgipfel im Winter. Hier übersteigt die maximal mögliche Verdunstung lediglich im März die Niederschlagswerte.
H. Kiegel

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