Kalifornien um 1830

Amerika - USA - Geschichte und Gegenwart
978-3-14-100770-1 | Seite 205 | Abb. 4| Maßstab 1 : 6000000

Informationen

Kalifornien war um 1830 kaum vom Menschen beeinflusst, es lag eine weitgehend natürliche Vegetationsbedeckung vor. Die Gebirge wurden von Hartlaubgehölzen bzw. Wald eingenommen, im Südwesten und östlich des Gebirgszuges der Sierra Nevada (im Regenschatten) lagen Halbwüsten und Wüsten. Das Kalifornische Längstal wurde größtenteils von Strauch- und Wüstensteppe eingenommen.

Besiedlung
Deutlich tritt der spanische Einfluss bei der Besiedlung und Erschließung des Raumes hervor, der zunächst zum Vize-Königreich Neu-Spanien und dann ab 1821 zu Mexiko gehörte. Entlang dem "Königsweg" (El Camino Real) sind spanische Orte, Forts und Kirchenmissionen angelegt, die spanischen Namen (San, Santa) weisen auf diese Ursprünge hin. Die Errichtung der spanischen Missionskirchen ist vor allem auf den Franziskaner Junipero Serra (1713–84) zurückzuführen – nach ihm ist auch der Berggipfel Junipero Serra Peak südlich von Monterey benannt. Er gründete 1769–84 die ersten neun Missionskirchen zwischen San Diego und San Francisco, jeweils 50–75 Meilen voneinander entfernt. Unter seinem Nachfolger wurden bis 1803 weitere neun Missionen errichtet, um die Distanzen zwischen ihnen zu reduzieren und die gesamte Kolonisierung zu stärken. Mit der Errichtung der letzten Mission 1823 (nördlich von San Francisco) existierten auf der 500 Meilen langen Strecke 21 Missionen. Hinzu kamen militärische Forts (Presidios).

Gold Rush
Die in der nördlichen Sierra Nevada eingezeichneten Goldvorkommen wurden 1848 entdeckt und lösten einen starken Zustrom von Goldsuchern aus ("Gold Rush"). So stieg die Einwohnerzahl Kaliforniens von ca. 12 000 (ohne Indianer) rasch und erreichte zum Zeitpunkt der Staatswerdung Kaliforniens 1850 bereits 92 000.
W. Klohn

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