Kalifornien - Erschließung und Besiedlung bis 1850

Amerika - Kalifornien (USA)/Mexiko - Tallandschaften im Wandel
978-3-14-100870-8 | Seite 226 | Abb. 1| Maßstab 1 : 6000000

Überblick

Um 1850 war Kalifornien noch wenig vom Menschen beeinflusst, wie die weitgehend natürliche Vegetationsbedeckung zeigt. Die Gebirge wurden von Hartlaubgehölzen bzw. Wald eingenommen, im Südwesten und östlich des Gebirgszuges der Sierra Nevada lagen Halbwüsten und Wüsten im Regenschatten der Gebirge. Das Kalifornische Längstal wurde größtenteils von Strauch- und Wüstensteppe eingenommen.

Deutlich zu erkennen ist der spanische Einfluss bei der Erschließung der Region, die zunächst zum Vize-Königreich Neu-Spanien und ab 1821 zu Mexiko gehörte. Entlang des "Königswegs" (El Camino Real) lagen Siedlungen, Forts und Kirchenmissionen, deren Namen teilweise bis heute ihren spanischen Ursprung erkennen lassen (San, Santa).

Die Errichtung der spanischen Missionskirchen ist vor allem auf den Franziskaner Junipero Serra (1713-1784) zurückzuführen, nach dem der Berggipfel Junipero Serra Peak südlich von Monterey benannt wurde. Er gründete die ersten neun Missions-kirchen zwischen San Diego und San Francisco, im Abstand von jeweils rund 100 Kilometern. Unter seinem Nachfolger wurden weitere neun Missionen errichtet, um die Distanzen zwischen ihnen zu verringern und die Kolonisierung zu stärken. Nach der Errichtung einer letzten Mission nördlich von San Francisco existierten 1823 an der Küste rund 20 Kirchenmissionen, mehrere Ortschaften (Pueblos) und einige militärische Forts (Presidios).

Mit der Entdeckung von Goldvorkommen 1848/1849 und dem starken Zustrom von Goldsuchern aus dem Osten verlagerte sich die Besiedlung von der Küste verstärkt in die nördliche Sierra Nevada. Durch den "Gold Rush" stieg die Zahl der weißen Siedler in Kalifornien sprunghaft von etwa 12 000 auf 92 000 zum Zeitpunkt der Staatswerdung 1850 an.

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