Köln - Stadtentwicklung - Mittelalterliche Stadt (um 1200)

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978-3-14-100870-8 | Seite 74 | Abb. 3| Maßstab 1 : 40000

Überblick

Um das Jahr 1200 umfasste die Stadt eine Gesamtfläche von rund vier Quadratkilometern.

Zu wirtschaftlichen Mittelpunkten wurden die stark besuchten Märkte (heute Ortsnamen wie Alter Markt, Neumarkt, Buttermarkt, Heumarkt) sowie die Viertel der Handwerker (Namen wie Seidmacherinnengässchen, Unter Goldschmied). Religiöses, kulturelles und politisches Zentrum mit weitreichender Ausstrahlung war der Sitz des 794/795 begründeten Erzbistums Köln. Der älteste heute erhaltene Gebäudeteil eines Rathauses, Sitz der städtischen Macht, stammt aus der Zeit um 1330; ein Vorgängerbau war auf Resten der römischen Stadtmauer errichtet worden.

Die spätmittelalterliche äußere Stadtmauer war neun Kilometer lang und von einem vorgelagerten Graben umgeben. Im Stadtgebiet ist ihr Verlauf heute an Wehrgebäuden wie dem Bayernturm und an Straßennamen wie Kartäuserwall, Mauritiuswall, Friesenwall sowie Gereonswall nachzuvollziehen. Die Mauer enthielt mehrere große Stadttore, durch die Straßen in die Umgebung führten, und einige kleinere Pforten. Ortsnamen bzw. erhaltene Gebäude wie "Am Weyertor" bzw. "Eigelstein-Torburg" verweisen heute darauf. (Auf dem Stadtgebiet zeigt die Karte weitere, ältere Stadtbefestigungen.) Zusätzlich war das Rheinufer mit einer Mauer und Wehrtürmen befestigt. Köln gilt daher als eine der am besten befestigten europäischen Städte des Spätmittelalters. Von den großen Kirchen des mittelalterlichen Kölns, errichtet als romanische Basiliken, sind zwölf erhalten.

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