Global Player Volkswagen - Deutschland

Deutschland - Industrieraum Braunschweig-Wolfsburg
978-3-14-100800-5 | Seite 37 | Abb. 6| Maßstab 1 : 12000000

Überblick

Der Volkswagen-Konzern (2013: 570 000 Beschäftigte) mit Sitz in Wolfsburg ist der größte Automobilproduzent Europas und der zweitgrößte Automobilhersteller nach Toyota weltweit. In Westeuropa, dem größten Pkw-Markt der Welt, stammt fast jeder vierte neue Pkw aus dem Volkswagen-Konzern. Mehrere Pkw-, Nutzfahrzeug- oder Motoradmarken, die selbstständig im Markt agieren, gehören zum Unternehmen.

In den letzten Jahren hat der Konzern die Zahl seiner Produktionsstandorte permanent vergrößert (vgl. Karte). Ende 2013 betrieb er 106 Fertigungsstätten in 19 europäischen Staaten und 8 Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas.

Auch der Absatz erfolgt weltweit. Im Jahr 2012 wurden von der Volkswagen-Gruppe weltweit 9,3 Mio. Fahrzeuge ausgeliefert, das entspricht einem Weltmarktanteil bei Pkw von 12,8 Prozent. Gab es bei den Absätzen bis vor wenigen Jahren noch einen deutlichen Schwerpunkt in Mittel- und Westeuropa, stieg die Nachfrage in Asien und Amerika, namentlich in den bevölkerungsreichen Ländern China und Brasilien, in den letzten Jahren um ein Vielfaches. Deutliche Zuwächse waren 2012 auch in Russland und den Vereinigten Staaten zu verzeichnen.

Der Volkwagen- Konzern versucht mit großen Standorten in allen wichtigen Absatzmärkten vertreten zu sein. Dies reduziert nicht nur die Transportkosten, sondern erhöht auch die Akzeptanz der Marke im Markt und erleichtert das Zuschneiden der Produkte auf die speziellen Bedürfnisse vor Ort. Hinzu kommt das Umgehen von Einfuhrzöllen. Durch die Standortwahl lassen sich auch die Produktionskosten reduzieren. So wird etwa der nordamerikanische Markt u. a. von Mexiko aus beliefert. In Mexiko ist das Lohnniveau deutlich geringer als in den USA, dennoch sind alle Voraussetzungen wie Infrastruktur, politische Stabilität und qualifizierte Arbeitskräfte gegeben. Auch arbeitsrechtliche Bestimmungen und Steuergesetze spielen hier eine Rolle. In ähnlicher Weise lassen sich diese Überlegungen auch auf Europa übertragen (Standorte in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn).

Weitere Kostenvorteile lassen sich durch die Abstimmung von Komponenten und Produktionsprozessen zwischen den einzelnen Marken des Unternehmens erzielen. Dadurch entfallen Aufwände für Parallelentwicklungen. Höhere Stückzahlen durch Fertigung von baugleichen Komponenten ermöglichen niedrigere Stückpreise. Im Standortmuster des Unternehmens äußert sich dies in spezialisierten Motoren- und Komponentenwerken, die Montagewerke unterschiedlicher Fahrzeugmarken beliefern.

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