Geologischer Profilschnitt

Sachsen-Anhalt - Geologie
978-3-14-100761-9 | Seite 2 | Abb. 2| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Sachsen-Anhalt liegt am nördlichen Rand der Mittelgebirgsschelle. Es wird im Westen vom Harz und seinem Vorland, im Osten und Norden vom Norddeutschen Tiefland eingenommen.

Paläozoikum (Erdaltertum)
Im Harz treten die ältesten Schichten Sachsen-Anhalts an die Erdoberfläche: paläozoische Gesteine, die vom Silur bis zum Karbon reichen und teilweise nach oben durch das Perm abgeschlossen werden. Aus dem Karbon stammt der Granit, der als magmatisches Tiefengestein das Brockenmassiv aufbaut; darin liegt mit dem Brocken (1142 m) der höchste Berg Sachsen-Anhalts. Heute hebt sich der Harz als Pultscholle über seine Umgebung hinaus, wobei der nördliche Bereich stärker als der südliche herausgehoben wurde. An seinem Nordrand kam es bei der Hebung zu Überschiebungen, bei denen sich Erdschollen in horizontaler Richtung übereinanderschoben. Dadurch erhielt die Pultscholle des Harzes ihre Nordwest-Südost-Neigung.

Mesozoikum (Erdmittelalter)
Das Deckgebirge aus Schichten des Erdmittelalters wurde im Harz abgetragen, doch nördlich und südlich des Harzes sind die Ablagerungen der Trias (Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper) weit verbreitet. Am nördlichen Harzrand wurden die Schichten des Erdmittelalters mit der Hebung des Harzes steil aufgerichtet.
Die Schichten des Juras beschränken sich auf einen schmalen Streifen im Westen der Magdeburger Börde, die der Kreide auf das unmittelbare nördliche Harzvorland (Subherzyn).

Känozoikum (Erdneuzeit)
Im Untergrund des Norddeutschen Tieflandes liegen im Bereich von Sachsen-Anhalt Ablagerungen des Tertiärs: Sande, Schluffe und Tone mit Einschaltungen von Braunkohle. Die Braunkohlelager bildeten sich in ausgedehnten Sumpfgebieten im Mündungsbereich großer Flüsse und in Senkungsgebieten. Die tertiären Sedimente werden heute größtenteils von quartären Sedimenten überlagert und treten nur an wenigen Stellen an die Oberfläche. Dagegen nehmen die quartären Ablagerungen im Kartenbild große Flächen ein. Es handelt sich dabei größtenteils um glaziale Sedimente, denn das Gebiet wurde während des Pleistozäns mindestens dreimal vom Inlandeis bedeckt. Der weite Gletschervorstoß während der Saale-Eiszeit – im Kartenbild durch eine gestrichelte violette Linie markiert – hinterließ Endmoränen und Grundmoränenflächen mit mächtigen Geschiebemergel- und Sanderflächen. Dagegen beschränken sich die glazialen Bildungen der Weichsel-Eiszeit auf den Nordosten Sachsen-Anhalts. Das wichtigste Urstromtal im Kartenbild ist das Magdeburger Urstromtal, das heute von der Elbe durchflossen wird. Weite Gebiete im Süden und im zentralen Teil Sachsen-Anhalts wie die fruchtbare Magdeburger Börde werden von Löss bedeckt. Im Holozän wurden in den Flusstälern sandige und kiesige Sedimente und Auenlehm abgelagert.
H. Kiegel

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