Europa - Naturgefahren

Europa - Europa - Formende Kräfte
978-3-14-100381-9 | Seite 73 | Abb. 5

Überblick

Große Teile Europas sind durch Naturgefahren bedroht. Die Karte zeigt die Gefährdung durch Erdbeben, Stürme und Gewitter sowie durch den Klimawandel (Zunahme von Hitzeperioden und Dürren sowie Meeresspiegelanstieg). Durch den Klimawandel wird es in Zukunft insgesamt zu häufigeren und intensiveren Naturkatastrophen in Form von Stürmen, Hitzeperioden, Dürren und Überschwemmungen kommen.

Erdbeben

In Europa leben 170 Millionen Menschen, fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung, in erdbebengefährdeten Regionen, vor allem in Südeuropa. In Italien, Rumänien, der Türkei und Griechenland sind beispielsweise mehr als 80 Prozent der Bevölkerung betroffen. Das ist auf die tektonische Lage Europas zurückzuführen. Im Bereich des Mittelmeeres treffen die Afrikanische, die Eurasische und die kleinere Anatolische Platte aufeinander. Es kommt zur Subduktion und in deren Folge immer wieder zu teils starken Erdbeben.

Stürme und Gewitter

Betrachtet man alle Naturkatastrophen in Europa, so werden die meisten Toten durch Stürme verursacht. Dabei werden Menschen durch herunterfallende Äste oder von umherfliegenden Teilen getroffen und verletzt. Große Teile Deutschlands und Teile Tschechiens sind besonders gefährdet. Auch Gewitter können gefährlich werden. Jedoch sind es in Deutschland jährlich im Durchschnitt nur fünf Menschen, die dadurch ums Leben kommen.

Hitzeperioden und Dürren

Durch Hitzeperioden und Dürren sind vor allem diejenigen Regionen im Süden Europas gefährdet, in denen es heute schon im Sommer sehr warm und trocken ist. Verstärkt sich diese Tendenz durch den Klimawandel, so werden sich hier größere Probleme ergeben. Aber auch in nördlicheren Regionen, zum Beispiel in Deutschland, werden Hitzeperioden und Dürren zunehmen. Hitze ist bei Weitem die Hauptursache von Todesfällen durch Naturkatastrophen. So hat die Hitzewelle im Jahr 2003 knapp 10 000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland ausgelöst, in ganz Europa 70 000.

Meeresspiegelanstieg

In den Niederlanden beispielsweise liegt ein Großteil des Landes unter dem Meeresspiegel. Nur durch gewaltige Baumaßnahmen (Deiche, Dämme, Sturmflutwehre …), die noch weiter ausgebaut werden, kann das Land geschützt werden.

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