Erde - Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2)

Erde - Erde
978-3-14-100870-8 | Seite 17 | Abb. 5| Maßstab 1 : 140000000

Überblick

Die Erdatmosphäre hat die Eigenschaft, die Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche und der bodennahen Luftschichten in das Weltall zu verringern. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt lägen die globalen Mittelwerte um mehr als 30 °C unter ihrem heutigen Wert, womit höher entwickeltes Leben auf der Erde unmöglich wäre.

Durch menschliche Aktivitäten sind Treibhausgase in der Atmosphäre in erheblichem Maße angereichert worden. Insbesondere der vermehrte Ausstoß von Treib-hausgasen seit Beginn der Industrialisierung macht sich bemerkbar. Die Folge ist eine auch als anthropogener Treibhauseffekt bezeichnete Erwärmung des Weltklimas. Das wichtigste Treibhausgas ist Kohlenstoffdioxid (CO2). Darauf entfallen drei Viertel der anthropogenen Treibhausgas-Emissionen. CO2 wird zum einen bei der Verbrennung der fossilen Brennstoffe und bei industriellen Prozessen freigesetzt (65 % des anthropogenen Treibhauseffekts), zum anderen durch Landwirtschaft und andere Landnutzungen (11 %).

Die Karte zeigt für die absoluten Mengen an CO2-Emissionen gravierende Gegensätze zwischen den Industrie- und Schwellenländern einerseits und den Entwicklungsländern andererseits. Die absolut höchsten Emissionen sind für die USA, Russland, Indien, China und Japan verzeichnet (farbige Punkte). Diese Aussage ist allerdings durch den Bezug auf die Bevölkerungszahl zu relativieren. Während die USA und Russland auch zu den Ländern mit den höchsten Pro-Kopf-Werten zählen, verzeichnet Indien niedrige Werte (Flächenfarben). Obwohl Länder wie Kuwait, Saudi-Arabien, Australien oder Kanada hinsichtlich der absoluten Emissionen weit hinter Indien oder China liegen, gehören sie der Ländergruppe mit den höchsten Pro-Kopf-Werten an.

Die Stromerzeugung weltweit wird gegenwärtig von der Verbrennung fossiler Energierohstoffe geprägt. Sie ist einer der wesentlichen Ursachenkomplexe für die Erklärung der CO2-Emissionen. Lediglich in Südamerika - mit einem hohen Anteil der Wasserkraft- und Europa wird mehr als die Hälfte des Stroms aus anderen Energieträgern gewonnen. Beim Anteil erneuerbarer Energieträger (ohne Wasserkraft) liegt Europa vorn. Besonders starke Auswirkungen auf die CO2-Emissionen hat die Stromgewinnung in Asien und im Nahen Osten. Sie ist zum einen zwischen 1995 und 2011 stark gestiegen (auf das 2,6-fache), zum anderen ist dort der Anteil fossiler Energierohstoffe an der Stromerzeugung weltweit am größten. (Lediglich im quantitativ unbedeutenden Afrika ist dieser Anteil ähnlich hoch.)

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