Erde - Naturgefahren/Naturrisiken

Erde - Erde - Naturgefahren und Landschaftswandel
978-3-14-100870-8 | Seite 18 | Abb. 2| Maßstab 1 : 140000000

Überblick

e lösen sich in Erdbeben, wenn die Widerstandsfähigkeit der Gesteine gegen Bruch überschritten wird. Folgeprozesse können Tsunamis, Schlammströme und Hangrutschungen sein.

Jedes Jahr gibt es weltweit 30 bis 100 tropische Wirbelstürme. Sie werden in der Karibik als Hurrikan, im indonesischen Raum als Taifune und um Australien als Willy Willies bezeichnet. Tropische Wirbelstürme können sich nur über Meeren mit hohen Wassertemperaturen (26 bis 28 °C) entwickeln. Die darüber lagernden feuchtwarmen und damit labilen Luftmassen steigen im Einflussbereich der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) auf und bilden mächtige Wolkentürme, sogenannte Cloud Cluster. Gealterte Kaltluftmassen, die von Norden her über die warmen tropischen Meeresflächen vorstoßen, können diesen Prozess verstärken. Die bei der Kondensation der aufsteigenden Luftpakete frei werdende Energie verleiht der Luft zusätzlichen Auftrieb und stellt die eigentliche Antriebsquelle der charakteristischen Wirbelbildung dar. Die einsetzende Drehbewegung der Luftmassen lässt einen tropischen Wirbelsturm entstehen. Easterly Waves, kleine Tiefdruckwirbel, die sich zum Beispiel unter der östlichen tropischen Höhenströmung des African Easterly Jet bilden, versetzen hierbei die aufsteigenden Wolkenmassen in eine Zirkulationsbewegung, die durch den Corioliseffekt (s. 187.8) aufrechterhalten wird.

Im Gegensatz dazu sind Tornados deutlich kleinräumiger. Sie entstehen im Sommer und kommen am häufigsten im Mittleren Westen der USA vor.

Bei Sturmfluten wird durch einen auflandigen Sturm ein außergewöhnlich hoher Wasserstand an flachen Küsten, vor allem in Buchten und Mündungstrichtern großer Flüsse hervorgerufen. Dadurch kommt es oft zu schweren Überschwemmungen, wie 1962 im Bereich der Elbmündung. Ein besonders hohes Risiko besteht an stark gegliederten Küsten, an denen eine Sturmflut im ungünstigen Fall durch die Gezeiten verstärkt werden kann.

Mehr als 75 Prozent der vulkanischen Aktivitäten sind auf den circumpazifischen "Feuerring" konzentriert. Dort ist eine Kette aktiver Vulkane parallel zu den Tiefseegräben angeordnet. Während durch effusiven Vulkanismus (zum Beispiel auf Hawaii) selten große Katastrophen entstehen, sind Orte mit explosivem Vulkanismus (zum Beispiel am Vesuv) stark gefährdet.

Aufgrund des globalen Klimawandels werden sich die durchschnittlichen Temperaturen bis Ende des 21. Jahrhunderts weltweit erhöhen, allerdings in verschiedenen Weltregionen unterschiedlich stark. In weiten Teilen der tropisch-subtropischen Trockengebiete wird ein weiterer Rückgang der Niederschläge erwartet, während sie in den mittleren und polaren Regionen eher zunehmen werden. Darüber hinaus wird ein größerer Energiegegensatz zwischen Äquator und Polargebieten zu einer verstärkten Zirkulation und Bildung von dynamischen Tiefdruckgebieten beitragen. Mit ihnen wird eine Meridionalisierung der Wetterlagen einhergehen, die gerade in den mittleren Breiten extreme Witterungserscheinungen wie Dürre- und Hitzeperioden, Hochwasser und Stürme begünstigen wird.

Der Meeresspiegelanstieg betrifft zunächst die Inselstaaten im Pazifischen und Indischen Ozean, deren Territorium nur geringfügig über dem Meeresspiegel liegt, aber auch Staaten wie die Niederlande, die teilweise unterhalb des Meeresspiegels liegen.

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