Erde - Flüchtlinge - Herkunftsstaaten

Erde - Erde - Kultur und Migration
978-3-14-100383-3 | Seite 183 | Abb. 3

Überblick

Nach der Genfer Flüchtlingskonvention ist ein Flüchtling eine Person, die sich aufgrund einer begründeten Furcht vor Verfolgung aufgrund ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder aufgrund ihrer politischen Überzeugung außerhalb des Landes der eigenen Staatsangehörigkeit befindet, weil dieses Land keinen Schutz bieten kann oder will. In Deutschland gilt zusätzlich Artikel 16a des Grundgesetzes, nach dem politisch verfolgte Ausländer das Recht auf Asyl haben.

Herkunftsstaaten

Die Karte zeigt die Anzahl der in den Staaten lebenden anerkannten Flüchtlinge im Jahr 2017. Nach Angaben des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) waren Ende 2017 weltweit über 25 Millionen Menschen auf der Flucht. Dazu kamen über 40 Millionen Binnenflüchtlinge, die innerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes auf der Flucht waren. Seit 1990 haben die Zahlen stark zugenommen. Ursache dafür sind vor allem gewaltsame Konflikte innerhalb oder zwischen Staaten wie Kriege, Bürgerkriege oder extremistische Gewalt. Meist geht es dabei um Konflikte um politische Teilhabe, Diskriminierung, Ressourcenverteilung, -ausbeutung und -nutzung (Land, Wasser, Bodenschätze etc.) sowie um Konflikte zwischen ethnischen oder religiösen Gruppen. Die meisten dieser Konflikte existieren schon seit vielen Jahren; in Asien beispielsweise in Syrien, Afghanistan und Myanmar, in Afrika im Südsudan, Sudan, Somalia, Eritrea, D. R. Kongo und der Zentralafrikanischen Republik. Der seit 2011 in Syrien herrschende Krieg ist für die mit Abstand größte Flüchtlingsgruppe verantwortlich. Auslöser waren Proteste gegen das autoritäre Regime des Diktators Baschar al-Assad im Rahmen des sogenannten Arabischen Frühlings. Aus dem sich daraus entwickelnden Bürgerkrieg hat sich durch Einmischung ausländischer Staaten ein internationaler Konflikt entwickelt.

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