Erde - Binnenmigranten - Binnenflüchtlinge

Erde - Erde - Kultur und Migration
978-3-14-100385-7 | Seite 183 | Abb. 5

Überblick

Nach Angaben des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) gab es Ende 2017 weltweit neben den über 25 Millionen Menschen, die in ein anderes Land geflohen sind, 40 Millionen Binnenflüchtlinge, die innerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes auf der Flucht waren. Seit 1999 hat sich deren Zahl fast vervierfacht. Binnenflüchtlinge gab es laut den Vereinten Nationen Mitte 2015 in mehr als 50 Ländern. Ursachen sind vor allem interne Konflikte wie Bürgerkriege, verfeindete Volksstämme, Guerilla-Bewegungen oder kriminelle Organisationen. Aber auch durch große Bauprojekte wie Staudämme oder den Klimawandel verlieren Menschen ihre Lebensgrundlage und werden zur Flucht gezwungen. Der Sudan war lange Zeit das Land mit der höchsten Anzahl an Binnenflüchtlingen weltweit. Erst mit der Unabhängigkeit des Südsudans im Jahr 2011 kam etwas Ruhe in die Region. In Kolumbien sind es paramilitärische Verbände und kriminelle Banden, die die Bewohner von ihrem Land vertreiben, um dort Palmen, Holz, Bananen oder Drogen anzubauen. Ein Großteil der Binnenflüchtlinge (ca. 70 Prozent) sind Frauen und Kinder. Auf ihrem Weg in sicherere Gebiete sind sie zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Erreichen sie ihr Ziel, sind die Lebensbedingungen dort auch meist sehr schwierig. Es fehlt an bezahlter Arbeit, Wohnraum, Lebensmitteln, Schulunterricht etc.

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