Erde - Arbeitsmigranten - Herkunftsstaaten

Erde - Erde - Kultur und Migration
978-3-14-100390-1 | Seite 183 | Abb. 4

Überblick

Arbeitsmigranten wandern von ihrem Herkunftsland in ein anderes Land zur Arbeitsaufnahme. Weltweit werden über 200 Millionen Menschen als Arbeitsmigranten gezählt.

Ursachen

Bei den Ursachen muss man zwischen Push- und Pull-Faktoren unterscheiden. Die Push-Faktoren sind im Herkunftsland begründet. Dazu gehören vor allem Arbeitslosigkeit und ein niedriges Lohnniveau. Zu den Pull-Faktoren zählen die Erwartungen an höhere Löhne und sichere Arbeitsplätze. Der zu beobachtende Anstieg der Arbeitsmigration ist vor allem bedingt durch zunehmende globale Wohlstandsunterschiede und das wachsende Bewusstsein für bessere Lebensbedingungen an anderen Orten. Aber auch demografische Entwicklungen, etwa die zunehmende Überalterung in den Industrienationen, und die stärkere Nachfrage nach Arbeitskräften in bestimmten Regionen, während sie an anderen Orten stagniert oder zurückgeht, sind wichtige Ursachen. Drei Viertel aller Arbeitsmigranten leben in Industrienationen. Hoch qualifizierte Arbeitnehmer sind dort sehr willkommen. Die Mehrheit der Arbeitsmigranten übernimmt jedoch niedriger qualifizierte und schlechter bezahlte Tätigkeiten, die Einheimische oft nicht leisten können oder wollen (z. B. Tätigkeiten in Haushalt, Gastronomie, Gebäudereinigung und Pflege sowie in Industrie und Landwirtschaft). Oft sind diese auch verbunden mit schlechten Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, mangelnder Arbeitsplatzsicherheit und fehlender Bleibeperspektive.

Wanderungsbewegungen

Die weltweit größte Wanderungsbewegung findet zwischen Mexiko und den USA statt. Auch Süd- und Ostasien sind auf globaler Ebene wichtige Herkunftsregionen von Migranten, die häufig die USA, aber auch Westasien als Ziel haben. Die Europäische Union ist in deutlich geringerem Maße als die USA das Ziel von Arbeitsmigration, dabei zeichnet sich keine Herkunftsregion als dominierend ab. Wanderungen von Arbeitsmigranten auf regionaler Ebene kennzeichnen zum Beispiel Südostasien (Kambodscha – Thailand, Myanmar – Thailand, Indonesien – Malaysia und umgekehrt), Teile Afrikas und die Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

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