Entstehung von Braunkohle (Inkohlungsreihe)

Deutschland - Deutschland - Rheinisches Braunkohlenrevier
978-3-14-100803-6 | Seite 67 | Abb. 3

Überblick

Als Inkohlung bezeichnet man den Prozess der Verfestigung und Umbildung pflanzlicher Substanz unter Anreicherung von Kohlenstoff innerhalb erdgeschichtlich langer Zeiträume. Dabei spielen biochemische und geochemische Faktoren eine Rolle. Die Hauptstadien sind Torf, Braunkohle, Steinkohle und Anthrazit.

Ausgangspunkt der Entwicklung ist abgestorbenes, nicht vollständig zersetztes Pflanzenmaterial, das unter Luftabschluss (zum Beispiel unter Wasser) vertorft. Besonders unter feucht-warmen Klimabedingungen, zum Beispiel im Karbon und im Tertiär, entstanden mächtige Torfschichten, in denen biochemische Umwandlungsprozesse stattfanden. Nach und nach wurden diese Schichten von Sedimenten überlagert. Diese übten Druck auf die Torfschichten aus. Unter immer höherem Druck und steigenden Temperaturen setzte die geochemische Inkohlung ein. Durch die Inkohlung stieg der Kohlenstoffgehalt immer weiter an, und der Wassergehalt sank. Auf diese Weise entstanden Flöze von Braun-, Steinkohle und Anthrazit. Welche Art Kohle entsteht, hängt vom Druck, den Temperaturen und der Zeit ab. Bei Braunkohle waren die Deckschichten meist weniger mächtig und der Druck sowie die Temperaturen geringer. Ihr Alter ist in der Regel deutlich geringer als das der Steinkohle.

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