Deutschland - Auslandsmigration

Deutschland - Deutschland
978-3-14-100870-8 | Seite 77 | Abb. 8| Maßstab 1 : 6000000

Überblick

Gegenwärtig verlangsamt Deutschland die Alterung seiner Bevölkerung über Wanderungsgewinne aus dem Ausland (s. 77.6). Die Karte zeigt räumliche Strukturen, wie sie bereits für die Karte 77.7 beschrieben wurden (s. auch Kommentar dort).

Der Außenwanderungssaldo einer Region ergibt sich aus der Differenz von Zuzugsrate und Fortzugsrate, wobei Herkunfts- bzw. Zielgebiete jeweils außerhalb Deutschlands liegen (im Unterschied zur Binnenwanderung, siehe 77.9). Er wird in Promille (Zuzüge bzw. Fortzüge je 1000 Einwohner) angegeben. Der Wert für Deutschland insgesamt liegt bei 6,8 Promille. Das heißt: Im Jahr 2014 zogen statistisch 6,8 Menschen mehr nach Deutschland als fortzogen. Ein positiver Außenwanderungssaldo ist seit Mitte der 1950er-Jahre fast durchgängig zu verzeichnen, es gibt nur wenige Jahre mit einem negativen Außenwanderungssaldo (s. 77.6).

Einen stark überdurchschnittlichen positiven Außenwanderungssaldo weisen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, Nordrhein-Westfalen sowie die süddeutschen Flächenstaaten Hessen, Baden-Württemberg und Bayern auf. Die ostdeutschen Bundesländer sind weit unterproportional an der Zuwanderung beteiligt.

Bei den Herkunftsländern liegen seit 2011 EU-Mitgliedsstaaten wie Polen, Rumänien und Bulgarien, aber auch südeuropäische Länder wie Italien, Griechenland und Spanien auf den vorderen Rängen. Bei den anderen europäischen Ländern liegt Serbien an der Spitze. Der Ausbruch des Bürgerkriegs hat zahlreiche Menschen aus Syrien zu Flüchtlingen gemacht; deren Aufnahme in Deutschland ab 2014 macht sich in Statistiken zur Außenwanderung deutlich bemerkbar. Traditionell sind darüber hinaus China, die USA und Indien wichtige Herkunftsländer der Zuzügler.

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