Deutsche Demokratische Republik (DDR) - Auflösung durch freie Wahlen - Volkskammerwahl vom 18.3.1990

Geschichte - Geschichte - Europa nach dem Kalten Krieg
978-3-14-100380-2 | Seite 220 | Abb. 3

Überblick

Die Volkskammerwahl am 18. März 1990 war die letzte Wahl zur Volkskammer der DDR. und die einzige, die demokratischen Grundsätzen entsprach. Nach dem Fall der Mauer im November 1989 war es wichtig, durch eine demokratische Wahl eine handlungsfähige und legitimierte Regierung zu bilden. Die Wahlbeteiligung war mit 93,4 Prozent extrem hoch. Sieger war das Wahlbündnis Allianz für Deutschland, bestehend aus der ehemaligen Blockpartei CDU mit dem Spitzenkandidaten Lothar de Maizière, der neu gegründeten Deutschen Sozialen Union (DSU, der CSU nahe stehend) und dem Demokratischen Aufbruch (DA). Die CDU allein erhielt 40,8 Prozent der Stimmen und konnte in weiten Teilen des Landes relative Mehrheiten erzielen, in vielen Bezirken vor allem Thüringens, aber auch Sachsens, sogar absolute Mehrheiten. Die neu gegründete Sozialdemokratische Partei (SPD) kam auf 21,9 Prozent. Sie setzte sich mit relativen Mehrheiten vor allem rund um Berlin durch. Drittstärkste Partei mit 16,4 Prozent wurde die PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus), die aus der SED (Sozialistischen Einheitspartei) der DDR hervorgegangen war.

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