Coloradoplateau / Grand Canyon - Nutzung eines Trockenraums

Amerika - USA - Tourismus im Südwesten
978-3-14-100770-1 | Seite 206 | Abb. 1| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Der Südwesten der USA mit seinen Wüstenlandschaften und dem Colorado-Plateau ist heute ein beliebtes Touristenziel. Zu den herausragenden Attraktionen gehört der Grand Canyon. Die größte Schlucht der Erde liegt im Norden des US-Bundesstaates Arizona. Verursacher des grandiosen Naturschauspiels ist der Colorado River, der hinter dem Grand Canyon vom Hoover-Damm zum Lake Mead aufgestaut wird. Das Kraftwerk des gewaltige Damms versorgt u. a. Las Vegas mit Strom. Die Glitzermetropole ist ebenfalls ein beliebtes Tourismuszentrum und Ausgangspunkt für Ausflüge ins Death Valley und den Red Rock Canyon.

Naturschauspiel unter Schutz
Erst 1869 erforschte Major John Wesley Powell auf einer legendären Befahrung des Colorado das Innere der großen Schlucht. Er gab ihr auch den Namen "Grand Canyon". Seit 1908 geschützt, ist der Canyon seit 1919 Teil des gleichnamigen Nationalparks. 1979 erklärten die UNSECO ihn zum Weltnaturerbe. Das touristische Zentrum ist Grand Canyon Village.
Jährlich bestaunen etwa 5 Mio. Besucher die Felsformationen, die je nach Lichteinfall rötlich bis braun schimmern. Der Colorado River, der seinen Namen einst wegen seines vom Sandstein gefärbten Wassers erhielt, ist inzwischen "verblasst", da die Staudämme den roten Staub inzwischen zurückhalten.

Klima
Das Klima des Grand Canyon ist sehr unterschiedlich und extrem. In den Sommermonaten reichen die Temperaturen am Südrand (2100 m) zwischen 10° und 25 °C. Der Nordrand, der etwa 300 m höher liegt, ist gegenüber dem Südrand um durchschnittlich 5 °C kühler. Bis in den Juni hinein hält sich hier der letzte Schnee und selbst im Hochsommer rutschen die Temperaturen nachts zuweilen in Gefrierpunktnähe. Heiß wird es im Sommer am Boden des Canyons, hier steigen die Temperaturen auf über 40 °C. Die jährlichen Niederschlagsmengen betragen im Inneren der Schlucht weniger als 250 mm, am Südrand rund 400 mm und am Nordrand bis 700 mm pro Jahr.

Indianerreservate
Der Südwesten der USA ist traditionelles Indianerland. Ab dem Jahr 500 lebten am Canyonrand die Anasazi, Reste zahlreicher Siedlungen hat man in der Region entdeckt. Die Blütezeit der Pueblokulturen lag zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wanderten die nomadischen Stämme der Apachen und Navahos von Norden in das Gebiet ein. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Indianer im Zuge der territorialen Expansion der USA, die die Grenze zum offenen, "unzivilisierten" Land immer weiter Richtung Kalifornien verschob, Schritt um Schritt aus ihren angestammten Gebieten verdrängt. Dabei verloren sie unter dem Zeichen von Kreuz und Waffen nicht nur ihre Freiheit und Unabhängigkeit, sondern viele auch ihr Leben.
Diejenigen, die überlebten, wurden auf der Grundlage des Indian Appropriation Act von 1851 in Reservaten zwangsumgesiedelt. Sie lagen in trockenen Gegenden, die für die weißen Siedler zunächst wenig begehrenswert waren. Heute sind die Indianerreservate, von denen sich einige um den Grand Canyon National Park herum befinden, überwiegend selbstverwaltete Gebiete.
U. Kleinelümern

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