Borneo - Wirtschaft 1980

Asien - Wirtschaft und Landschaftswandel
978-3-14-100870-8 | Seite 173 | Abb. 2| Maßstab 1 : 18000000

Überblick

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Borneo ist zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei aufgeteilt. Zu den wichtigsten Bodenschätzen, die 1980 gewonnen wurden, zählen Erdöl, Steinkohle, Erdgas und Kupfer. Während die Wirtschaft Bruneis auf den bedeutenden Erdölvorkommen beruhte, wurde für das malaysische und indonesische Borneo das Tropenholz zu einem wichtigen Handelsgut. Die großzügige Vergabe von Einschlagskonzessionen für die Holzwirtschaft begann in den 1970er-Jahren. Die starke Nachfrage nach billigem Tropenholz auf dem Weltmarkt bot beiden Ländern die Möglichkeit zur Beschaffung dringend benötigter Devisen. Die wirtschaftliche Nutzung beschränkte sich 1980 allerdings noch stark auf die Küstenregionen, während die überwiegenden Teile des Landesinneren vergleichsweise unberührt blieben. Ab den 1990er-Jahren wurde der Boom der Palmölproduktion zum Hauptgrund für raumgreifende Rodungen. 1980 gab es auf Borneo noch keine Ölpalmen, nur eine Handvoll Kokospalmen-Plantagen. Inzwischen wurden die Plantagenflächen vor allem im Süden und Westen massiv ausgeweitet. Indonesien und Malaysia decken heute zusammen mehr als 80 % der Palmöl-Weltproduktion. Obwohl es noch immer geschlossene Waldgebiete auf Borneo gibt, zeigen sich doch sehr massive Veränderungen, wie sie ähnlich auch auf Sulawesi, Sumatra, auf den Philippinen oder in Thailand zu beobachten sind. Reste zusammenhängender Primärwälder bestehen heute fast nur noch in unzugänglichen Räumen. Thailand und die Philippinen, einst dicht bewaldet, müssen inzwischen sogar Holz importieren.

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