Berlin und sein Umland - Tagespendler

Brandenburg/Berlin - Berlin und sein Umland - Bevölkerung
978-3-14-100380-2 | Seite 28 | Abb. 2

Überblick

Das Berliner Umland erstreckt sich bis zu 50 km außerhalb der Stadtgrenze. In den darin liegenden 50 Städten und Gemeinden leben etwa 973 000 (2018) Einwohner auf einer Fläche von 2851 km². Täglich pendeln etwa 300 000 Menschen aus beruflichen Gründen zwischen Berlin und dem Umland, wovon etwas über zwei Drittel nach Berlin einpendeln und knapp ein Drittel aus Berlin in das Umland pendelt.

Entwicklung

In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Pendler um 70 Prozent erhöht. Das ist verglichen mit anderen Regionen in Deutschland eine extreme Zunahme. Dies ist vor allem auf die stark gestiegenen Immobilienpreise in Berlin zurückzuführen. Viele Menschen sind daher ins Umland gezogen, wo Wohneigentum günstiger zu erwerben ist. Aber auch dort sind die Preise gestiegen, sodass der Trend immer weiter weg von der Stadt führt.

Folgen

Folgen des täglichen Pendelns sind Staus (etwa zwei Drittel der Pendler sind mit dem Auto unterwegs), überfüllte Züge und hohe Kosten für das Pendeln. Berechnungen zeigen, dass diese teils schon nach mehreren Jahren höher sind als die Einsparungen beim Immobilienkauf.

Regionale Ausprägungen

Über 10 000 Menschen pendeln täglich zwischen Berlin und dem nahe gelegenen Oberzentrum Potsdam – und das in beide Richtungen. Weitere größere Pendlerströme (3000–10 000 Pendler) gibt es zwischen den Städten in der Nähe der Stadtgrenze und der Hauptstadt. Hier überwiegen die Einpendlerströme nach Berlin, das heißt, dass dort viele Menschen wohnen, die aufgrund der Immobilienpreise aus Berlin geflohen sind, ihre Arbeitsstelle aber noch in Berlin haben. Je weiter man ins Umland geht, desto geringer werden die Pendlerströme. Ausnahmen sind größere Städte wie Königs Wusterhausen. Auch mit größeren Städten außerhalb des Umlands, wie Frankfurt/Oder, Neuruppin oder Brandenburg, bestehen Pendlerbeziehungen.

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