Australien und Neuseeland - Wirtschaft

Ozeanien - Australien und Neuseeland - Wirtschaft
978-3-14-100770-1 | Seite 186 | Abb. 1| Maßstab 1 : 18000000

Informationen

Klima- und Anbauzonen Australiens
Die klimatischen Verhältnisse werden auch durch die gürtelhafte landwirtschaftliche Nutzung und ihre zunehmende Extensivierung zum Zentrum hin nachgezeichnet. An die waldreichen Bergländer im Südosten schließt sich halbkreisförmig eine intensive Viehwirtschaft an, die in einen Weizengürtel und schließlich in eine extensive Schafwirtschaft übergeht. Große Gebiete der Trockenregionen können überhaupt nur bewirtschaftet werden, weil Grundwasser in Form artesischer Brunnen zur Verfügung steht. Die Küstengebiete stellen, soweit sie genügend Niederschläge erhalten, die Gunsträume für Siedlung und Landwirtschaft dar. An der Küste von Queensland gedeihen tropische Plantagenprodukte, an den Westseiten der südlichen Küste Obst- und Weinbau.
Mit zahlreichen Bewässerungsprojekten wird versucht, das klimatische Risiko der Landwirtschaft zu mildern. Nach wie vor bilden Rindfleisch, Weizen und Wolle das Rückgrat der australischen Landwirtschaft. Ihre Produktion kann von Jahr zu Jahr, bedingt durch Klima und Weltmarktpreise, stark schwanken. Australische Agrarprodukte sind auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig. Wie für entwickelte Länder typisch, sind nur weniger als fünf Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig.

Industrie und Handel Australiens
Die australische Wirtschaft zeichnet sich immer noch durch einen hohen Anteil an Primärgütern aus. Bergbauprodukte machen rund die Hälfte der Exporte aus, hinzu kommen rund zwölf Prozent Agrargüter und Lebensmittel. Die traditionelle Ausrichtung der Handelsströme auf Europa wurde durch eine Hinwendung nach Asien, vor allem Japan, abgelöst. Australien ist für diese Staaten einer der wichtigsten Rohstofflieferanten.
Australien ist aber trotz dieser besonderen Außenhandelsorientierung eine Dienstleistungsgesellschaft (75 % der Erwerbspersonen). Die Millionenstädte Perth, Adelaide, Melbourne, Sydney und Brisbane, in denen rund zwei Drittel aller Australier leben, sind nicht nur Steuerungszentren der Binnenwirtschaft, sondern auch Knotenpunkte internationaler Wirtschaftsbeziehungen.

Neuseeland
Die geographische Lage ist in Hinblick auf das Klima mit Europa vergleichbar. Die Südinsel wird von den Neuseeländischen Alpen geprägt. Die Lage in der Westwindzone führt zu hohen Niederschlägen an der Westküste, die dicht bewaldet und unzugänglich ist. Die durch die Leelage gekennzeichneten Grasfluren der östlichen Vorberge dienen extensiver Schafweidewirtschaft, die zur Canterbury Plain in Mastschafhaltung und Weizenanbau übergeht. Die Nordinsel zeichnet sich durch intensive Milchvieh- und Mastlammwirtschaft aus.
Im Export von Molkereiprodukten, Schaf- und Rindfleisch, sowie Obst ist Neuseeland führend. Die weltweit größten gepflanzten Wälder gewinnen zunehmend in der Bauholz- und Zellstoffproduktion an Bedeutung.
Große Wasserkraftreserven, Erdgaslagerstätten und geothermische Energiequellen führen zu einer günstigen Energiesituation. An der Südküste konnte sich deshalb bei Invercargill Aluminiumindustrie ansiedeln. Neuseeland und Australien verbindet seit 1966 ein Zoll- und Wirtschaftsabkommen, das in beide Richtungen Freizügigkeit und Zollfreiheit gewährt.
W. Maresch

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