Asien - Wirtschaft

Asien - Asien - Wirtschaft und Besiedlung
978-3-14-100770-1 | Seite 144 | Abb. 1| Maßstab 1 : 36000000

Informationen

Großen naturnahen Landschaften in Arabien, Tibet, Gobi, Mittelasien, Sibirien stehen mit Japan, Südkorea, der Großen Ebene, der Gangesebene und Java Räume gegenüber, die zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich am intensivsten genutzten Kulturlandschaften der Erde gehören. Diese Unterschiede spiegeln aber nur zum Teil naturräumliche Gegebenheiten wider. So liegen zum Beispiel die Tundren, innerkontinentalen Trockenräume oder Hochländer peripher. Die dortigen Naturbedingungen erschweren die Nutzung, die meist inselhaft und auf die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen ausgerichtet ist. Traditionell sind diese Räume dünn besiedelt. Auf der anderen Seite zählen Japan und Südkorea trotz ihre gebirgigen Charakters, der Erdbebengefährdung und des Rohstoffmangels zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich stärksten Ländern der Erde.
Neben Nepal und Laos, die zu den Ländern mit dem niedrigsten Entwicklungsstand der Erde gehören, stehen Schwellenländer (z. B. China, Thailand, Saudi-Arabien) und Industrieländer mit hohem oder höchstem Entwicklungsstand (Japan, Südkorea, Kuwait, Israel, Singapur), in denen Wirtschaftszentren globaler Ausstrahlung die herausgehobene Stellung stark wachsender Volkswirtschaften auch im Kartenbild eindrucksvoll zeigen.
Eine besondere Stellung nehmen die "Erdölstaaten" Westasiens ein. Sie unterscheidet sich v. a. durch die Dominanz der Erdöl- und Erdgasförderung, ihre teilweise aufstrebende und stark wachsende Dienstleistungswirtschaft (Dubai) und ihre Einbindung in den islamischen Kulturraum von den Schwellenländern Süd- und Südostasiens. Indonesien und Brunei nehmen diesbezüglich eine gewisse Zwischenstellung ein.
Eine Sonderstellung hat auch die Volksrepublik China. Öffentliche und ausländische Investitionen ermöglichten in Verbindung mit der Eroberung von Exportmärkten den Aufbau einer "sozialistischen Marktwirtschaft", die durch wirtschaftliche Liberalisierung unter Beibehaltung politischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen (z. T. autoritärer und undemokratischer Art) gekennzeichnet ist. Die sozialen Spannungen nehmen parallel zu, dies äußert sich zum Beispiel in ausgeprägten Binnenwanderungsbewegungen . Nicht direkt im Kartenbild erkennbar, aber für die Wirtschaft von großer Bedeutung sind die politischen und militärischen Konflikte, die Asien erschüttern, immense volkswirtschaftliche Kosten und die Zusammenarbeit beeinträchtigen (u. a. Afghanistan; Irak; Taiwan – Volksrepublik China; Nordkorea – Südkorea; Indien – Pakistan; Israel – Palästina/Syrien/arabische Nachbarstaaten; Kurilenkonflikt zwischen Russland – Japan).
M. Felsch

Schlagworte