Asien - Wirtschaft (Übersicht)

Asien - Asien - Wirtschaft
978-3-14-100800-5 | Seite 166 | Abb. 1| Maßstab 1 : 36000000

Überblick

In Asien stehen den großen naturnahen Landschaften in Arabien, Tibet, Gobi, Mittelasien oder Sibirien Regionen gegenüber, die – wie Japan, Südkorea, die Große Ebene, die Gangesebene oder Java – zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich am intensivsten genutzten Kulturlandschaften der Erde gehören. Diese Unterschiede spiegeln zum Teil naturräumliche Gegebenheiten wider. So liegen zum Beispiel die Tundren, innerkontinentale Trockenräume oder Hochländer peripher. Die Naturbedingungen erschweren ihre Nutzung, die meist inselhaft und auf Ausbeutung von Rohstoffen ausgerichtet ist; traditionell sind diese Räume dünn besiedelt. Auf der anderen Seite zählen Japan und Südkorea trotz ihres gebirgigen Charakters, der Erdbebengefährdung und des Rohstoffmangels zu den am dichtesten besiedelten und wirtschaftlich stärksten Ländern der Erde.

Neben Ländern wie Afghanistan, Nepal, Jemen und Papua-Neuguinea, die zu den Ländern mit dem niedrigsten Entwicklungsstand der Erde gehören (s. 274.1), stehen Schwellenländer (z. B. China, Thailand, Mongolei) und Industrieländer mit hohem oder höchstem Entwicklungsstand (Japan, Südkorea, Kuwait, Israel, Singapur), in denen Wirtschaftszentren globaler Ausstrahlung die herausgehobene Stellung stark wachsender Volkswirtschaften auch im Kartenbild eindrucksvoll zeigen.

Eine besondere Stellung nehmen die „Erdölstaaten“ Westasiens ein. Sie unterscheiden sich v. a. durch die Dominanz der Erdöl- und Erdgasförderung, ihre teilweise aufstrebende und stark wachsende Dienstleistungswirtschaft (Dubai, s. 181.7) und ihre Einbindung in den islamischen Kulturraum von den Schwellenländern Ost- und Südostasiens; Indonesien und Brunei nehmen diesbezüglich eine gewisse Zwischenstellung ein.

Eine Sonderstellung hat auch die Volksrepublik China. Öffentliche und ausländische Investitionen ermöglichten in Verbindung mit der Eroberung von Exportmärkten den Aufbau einer „sozialistischen Marktwirtschaft“, die durch wirtschaftliche Liberalisierung unter Beibehaltung politischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen (zum Teil autoritärer und undemokratischer Art) gekennzeichnet ist. Die sozialen Gegensätze nehmen unterdessen zu, dies äußert sich zum Beispiel in ausgeprägten Binnenwanderungsbewegungen.

Nicht direkt im Kartenbild erkennbar, aber für die Wirtschaft von großer Bedeutung sind die politischen und militärischen Konflikte, die Asien erschüttern, immense volkswirtschaftliche Kosten verursachen und die Zusammenarbeit beeinträchtigen (u. a. Syrien; Irak; Afghanistan; Nordkorea / Südkorea; Indien / Pakistan; Israel / Palästina bzw. arabische Nachbarstaaten; Taiwan / Volksrepublik China).

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