Asien - Temperaturen - im Januar

Asien - Asien - Klima und Monsun
978-3-14-100382-6 | Seite 101 | Abb. 2

Überblick

Die Temperaturkarten zeigen die starken räumlichen Unterschiede im Klima Asiens.

Januar

Während die Durchschnittstemperaturen im Januar in Indonesien über 25 °C liegen, treten im Innern Nordostasiens Temperaturen von minus 45 °C und weniger auf. Ostsibirien ist aufgrund seines hochkontinentalen Klimas der Kältepol der Erde. Ein kontinentales Klima weist sich, im Gegensatz zum maritimen Klima, durch extreme Temperaturschwankungen aus. Ohne den mäßigenden Einfluss des Meeres sinken die Temperaturen im Winter auf weit unter Null Grad, während die Sommer sehr warm werden. Charakteristisch für den Winter in Nordasien sind die hohen mittleren Windgeschwindigkeiten von sieben bis neun Metern pro Sekunde; über der Tundra werden sogar Spitzenwerte von 40 Metern pro Sekunde erreicht. Durch Überlagerung von Lufttemperatur und windbedingter Abkühlung, dem sogenannten Windchill, ergeben sich die weltweit niedrigsten effektiven Temperaturwerte. Als Buran wird der kalte und stürmische Nordostwind bezeichnet, der im Winter in Kasachstan, der Mongolei, in Nordwestchina sowie in Ostrussland und Westsibirien zu beobachten ist. Ähnlich wie der nordamerikanische Blizzard tritt er in der Folge polarer Kaltluftvorstöße auf und ist häufig mit starken Schneefällen verbunden. In der Tundra Sibiriens heißt der Buran auch Purga. Im Bereich der Tropen und Subtropen Südostasiens liegen die Temperaturen dagegen auch im Januar bei warmen 25–30 °C. Die Temperaturen unterliegen aufgrund des tropischen Tageszeitenklimas kaum jahreszeitlichen Schwankungen. Stattdessen sind die Temperaturschwankungen im Tagesverlauf deutlich ausgeprägter. Die Höhenabhängigkeit der Temperatur wird im Bereich des Himalayas deutlich. Der Hochgebirgsraum tritt sowohl im Sommer als auch im Winter als Kälteinsel im Kartenbild hervor. Durch die sehr tiefen Temperaturen während des langen Winters im Inneren des asiatischen Kontinents haben sich in weiten Teilen Sibiriens Permafrostböden aus den Eiszeiten erhalten. Permafrostböden sind ständig bis in weite Tiefen gefroren. Nur während des vergleichsweise warmen, allerdings kurzen Sommers tauen sie oberflächlich auf. Zudem sind die Küsten im Nordosten des Kontinents im Winter von dickem Meereseis bedeckt.

Juli

achtfrost gerechnet werden. Besonders deutlich wird die sommerliche Erwärmung im arabischen Raum von Saudi-Arabien bis Pakistan – die Temperaturen steigen hier im Mittel verbreitet über 30 °C. Durch die hohen Temperaturen entsteht in dieser Region im Sommer regelmäßig ein Tiefdruckgebiet. Windströmungen, die sich vom Indischen Ozean aus in Richtung des Festlandes bewegen, werden von diesem Tief regelrecht angesaugt. Luftströmungen fließen immer von einem Hoch zum Tief, um den Luftdruck zwischen den Luftdruckgebieten auszugleichen. Der extrem niedrige Luftdruck in dem Tief über dem Iran und Afghanistan entsteht durch die starke Erwärmung der Landoberfläche während des Sommers. Durch die Erwärmung der Landoberfläche werden auch die darüber liegenden Luftschichten erhitzt. Diese warme Luft steigt schließlich auf und am Boden entsteht ein Tiefdruckgebiet. An der Westküste Indiens kommt es daher im Juli zu beständig hohen Windgeschwindigkeiten von stürmischem Ausmaß. Von Mai bis November kann es an vielen Küsten im Süden Asiens zu Wirbelstürmen kommen. Diese können entstehen, wenn aufgrund von starker Sonneneinstrahlung die Wassertemperatur im Meer auf über 26 °C steigt. Im Pazifischen Ozean werden sie als Taifune, im Indischen Ozean als Zyklone bezeichnet.

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