Asien - Niederschläge im Jahr

Asien - Asien - Klima und Landwirtschaft
978-3-14-100800-5 | Seite 164 | Abb. 3| Maßstab 1 : 100000000

Überblick

Die Niederschlagsverteilung über Asien zeigt ein tendenzielles Gefälle von den ständig feuchten Tropen zum Inneren des Kontinents. In weiten Teilen Südostasiens und Indiens werden bei 1000 bis 3000 Millimetern Jahresniederschlag die höchsten Werte Asiens erreicht. In Innerasien gehen die Niederschläge durch die zunehmende hygrische Kontinentalität und die Leelage zum Himalaya zum Teil bis auf weniger als 100 Millimeter zurück (Wüste Gobi). Im arabischen Raum macht sich der Einfluss der absteigenden Luftmassen des subtropischen Hochdruckgürtels stark bemerkbar und führt dort ebenfalls zu Jahresniederschlagsmengen von 100 Millimeter und darunter.

Das Niederschlagsregime in Asien wird durch die großen Zirkulationsglieder der Atmosphäre bestimmt. In den Gebieten nördlich etwa des 40. Breitengrades dominiert das ektropische Westwindregime. Bei ihrem Weg von der Küste Europas ins Innere Asiens verlieren die wandernden Zyklonen der Westwinddrift viel Wasserdampf, zum Teil lösen sie sich sogar völlig auf. Dadurch ist der Kontinent östlich des Urals im Jahresmittel relativ trocken. Die Niederschläge resultieren hier vor allem aus konvektiver Bewölkung über den im Sommer sehr stark erwärmten Landmassen. Ausdruck der hygrischen Kontinentalität ist ein sommerliches Niederschlagsmaximum.

Südlich des Hochlands von Tibet und in Ostasien verzahnt sich das ektropische Westwindregime mit dem tropischen Niederschlagsregime der auflandigen Passatwinde. Die an den Zenitstand der Sonne gebundene Verlagerung der atmosphärischen Zirkulationsgürtel führt innerhalb des Verbreitungsgebietes dieses Ostasiatischen Monsuns vor allem zu sommerlichen Niederschlägen.

Im äquatorialen Malaysia, in Indonesien und in Teilen der Philippinen dominiert der ständige Einfluss der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) mit ihren ganzjährigen Niederschlägen innerhalb des äquatorialen Westwindregimes. Der Monsun prägt den jahreszeitlichen Witterungscharakter in weiten Teilen Südostasiens und Indiens (s. 164.4). Der jahreszeitliche Wechsel zwischen den trockenen Nordostwinden aus dem Inneren Asiens im Winter und den sommerlichen feuchten Luftmassen des Südwestmonsuns bestimmt die Niederschläge auf dem Subkontinent.

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