Altwarmbüchen - Fachmarktzentrum

Deutschland - Region Hannover
978-3-14-100800-5 | Seite 36 | Abb. 2| Maßstab 1 : 15000

Überblick

Das Fachmarktzentrum Altwarmbüchen erstreckt sich entlang der Bundesautobahn A2 und liegt zu einem Teil auf dem Gebiet der Stadt Hannover und zum anderen Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Isernhagen, Ortschaft Altwarmbüchen. Die Entfernung zum Stadtzentrum von Hannover beträgt zehn Kilometer.

Zur Entwicklung des Standorts

Das Fachmarktzentrum Altwarmbüchen ist nach 1971 auf der „grünen Wiese“ entstanden und hat sich kontinuierlich zu einer der größten Konzentrationen von Verbraucher- und Fachmärkten in Norddeutschland entwickelt. Um den zuerst angesiedelten Nahrungsmittel- bzw. Verbrauchermarkt gruppierten sich im Laufe der Jahre immer mehr Fachmärkte, Einzelhandelsgeschäfte sowie Gewerbe- und Industriebetriebe.

Rund 40 Jahre nach Eröffnung des ersten Lebensmittelmarkts waren die ältesten Gebäude am Eingang der Opelstraße mit ihrer 1970er-Jahre-Architektur und einem inzwischen leerstehenden Möbelhaus so in die Jahre gekommen, dass der ganze Komplex einer grundlegenden Neu- und Umgestaltung bedurfte, für die 2012 eine Baugenehmigung erteilt wurde. Für die Umsetzung wurden Teile des alten Einkaufszentrums, das Möbelhaus, eine Tankstelle und ein Sportmarkt abgerissen. Der verbleibende Gebäudebestand wurde anschließend durch einen Erweiterungsbau in Richtung A2 zu einem Baukörper mit integriertem Parkhaus umgebaut. Der Name wurde in „A2-Center“ geändert. Zur städtebaulichen Aufwertung wurde die Fassade so umgestaltet, dass sie die Vereinigung unterschiedlichster Anbieter und Dienstleistungen „unter einem Dach“ symbolisch unterstreicht.

Südöstlich des ursprünglichen Fachmarktzentrums entstand ein neues Möbelhaus mit moderner Stahlglasfassade. Zwischen dem A2-Center und dem Möbelhaus liegt ein zentraler Großparkplatz.

Die 2006 realisierte Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 bis Altwarmbüchen erschließt das Fachmarktzentrum für Kundschaft und Arbeitnehmer. Die meisten Kunden erreichen das Einkaufszentrum jedoch über die Straßen. Das Einzugsgebiet umfasst vorwiegend die östlich und nördlich der City gelegenen Stadtteile Hannovers sowie das östliche und nördliche Stadtumland.

Zur Konkurrenzsituation

Dezentral gelegene Verbraucher- und Fachmärkte sowie Einkaufscenter in der Peripherie konkurrieren mit dem Einzelhandel am zentralen Standort City vor allem über den Preis, die Erreichbarkeit mit dem Auto und das Warensortiment. Die Wettbewerbsstrategie unterscheidet sich von derjenigen der Kernstadt:

Die Gebäude stehen auf vergleichsweise preiswerten Grundstücken. Die Personalkosten sind aufgrund des hohen Anteils von Selbstbedienungswaren niedriger als bei Einzelhandelsgeschäften in der City. Die Erreichbarkeit mit dem Pkw ist sehr gut. Es besteht ein großzügiges, über das gesamte Zentrum verteilte Parkplatzangebot, das kurze Wege für den Transport der Waren zum Auto bedeutet. Für Lieferverkehr und Logistik ist die Lage an einer Autobahnabfahrt von großem Vorteil.

Trotz dieser positiven Standortfaktoren müssen sich dezentral gelegene Einzelhandelsstandorte einer starken Konkurrenzsituation stellen. Der traditionelle Konkurrent, die City, hat seinerseits mit erfolgreichen Strategien auf die Konkurrenz im Umland reagiert und Kunden gebunden. Insbesondere bei Faktoren wie der Aufenthaltsqualität, dem Erlebnischarakter, der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie gastronomischen und kulturellen Angeboten weist die City Standortvorteile auf. Für den Kauf von Elektronik und Haushaltsgeräten, Spielwaren, Medien, Textilien und Schuhen nutzen viele Kunden heute den Onlinehandel, mit dynamisch wachsenden Umsatzanteilen und einer teilweise schon marktbeherrschenden Stellung. Dies geht ganz wesentlich zu Lasten der spezialisierten Fachmarktzentren.

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