Alpen - Physische Karte

Europa - Alpen - Physische Karte
978-3-14-100870-8 | Seite 96 | Abb. 1| Maßstab 1 : 2250000

Überblick

ist die Verbindung von Massiven und gefalteten und verschobenen Gesteinsdecken. Die Westalpen werden aus Massiven wie dem Montblanc-Massiv aufgebaut. In der Schweiz bilden sie zwei Zonen, die durch das Längstal der Rhône getrennt sind (unter anderem Aaremassiv, Gotthardmassiv). Die Ostalpen bestehen aus drei Gebirgsketten: den Nördlichen Kalkalpen, den Zentralalpen (Tauern) und den Südlichen Kalkalpen, die jeweils durch Längstäler (Inn, Salzach, Enns, Drau) getrennt werden. In den Westalpen liegen die Gipfelhöhen oft zwischen 3000 und 4300 Metern, in den Ostalpen sind sie insgesamt niedriger. Höchste Erhebung ist der Mont Blanc (4810 Meter) zwischen Italien und Frankreich. In den Höhenlagen gibt es Gletscher, allerdings ist ihre Fläche im Zuge des Klimawandels drastisch zurückgegangen.

Länder der Alpenregion

Acht Länder haben Anteil an dem 1200 Kilometer langen Alpenbogen, der sich vom Ligurischen Meer in einem breiten Bogen bis nach Slowenien erstreckt: Frankreich, Italien, das Fürstentum Monaco, die Schweiz, Österreich, Deutschland, Slowenien und das Fürstentum Liechtenstein. Diese acht Anrainerstaaten und die Europäische Union (damals: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) haben die Alpenkonvention von 1991 zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Alpenregion unterzeichnet. Zum Schutz der Flora und Fauna wurden im Alpenraum 13 Nationalparks (in der Schweiz, Italien, Frankreich, Deutschland, Slowenien, Österreich) gegründet.

Während im Alpenvorland Millionenstädte wie Mailand, München und Wien entstanden sind, gibt in den Alpen keine echte Metropole. Die größte Stadt ist Grenoble mit 160 000 Einwohnern, gefolgt von Innsbruck und Trient.

Verkehr

Die Alpen sind im transeuropäischen Nord-Süd-Verkehr ein schweres Hindernis. Wie die Karte erkennen lässt, waren die kleinen Täler vielerorts Leitlinien für eine Erschließung mit Straßen- und Eisenbahnlinien, die heute vor allem dem lokalen und regionalen Wirtschafts- und Personenverkehr dienen. Sie bilden auch die wichtigen Routen zu den bedeutenden Tourismusgebieten. Größere Verkehrseinrichtungen wie Flughäfen liegen dagegen meist außerhalb des Hochgebirgsraums im Alpenvorland (zum Beispiel München, Zürich, Mailand, Wien).

Da die Alpen wie ein Riegel im wirtschaftlichen Aktivraum Europas liegen, konzentriert sich der Personen- und Gütertransport auf wenige, stark ausgebaute und beanspruchte Trassen wie die Strecken Basel - Bern - Mailand - Genua oder die Brennerroute München - Innsbruck - Verona. Die wichtigste Verkehrsachse heute ist der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel, ein Bauwerk der Superlative, das 2016 nach 17-jähriger Bauzeit als längster Eisenbahntunnel der Welt eröffnet wurde. Dank seiner Fertigstellung können täglich 260 Güterzüge (bisher maximal 180) und 65 Personenzüge in Rekordgeschwindigkeit den Gotthard passieren. Weitere Alpentunnel wie der Mont-Cenis-Basistunnel zwischen Italien und Frankreich (ebenfalls 57 Kilometer) und der Brenner-Basistunnel zwischen Österreich und Italien sind in Planung, bis zu ihrer Realisierung werden aber noch Jahrzehnte vergehen.

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