Alpen - Entstehung eines Faltengebirges

Deutschland - Deutschland - Naturraum
978-3-14-100381-9 | Seite 37 | Abb. 5

Überblick

An den Alpen hat Deutschland nur in den Nördlichen Kalkalpen einen geringen Anteil. Die Nördlichen Kalkalpen verlaufen beiderseits der Grenze zwischen Deutschland und Österreich und gliedern sich in Allgäuer Alpen, Bayerische Alpen und Salzburger Alpen. Die Allgäuer Alpen verlaufen zwischen dem Bregenzer Wald im Westen und dem Lech im Osten. Höchste Erhebung ist die Hochfrottspitze mit 2649 Metern, der fast südlichste Punkt Deutschlands. Die Bayerischen Alpen liegen zwischen Lech und Inn. Hier erhebt sich die Zugspitze, der mit 2962 Metern höchste Berg Deutschlands. Die Zugspitze trägt drei kleine Gletscher: den Höllentalferner, den nördlichen und den südlichen Schneeferner. Zwischen Inn und Salzach hat Deutschland Anteil an den Salzburger Alpen, die auch Berchtesgadener Alpen genannt werden. In ihnen erhebt sich über dem Königssee der doppelgipflige Watzmann, mit 2713 Meter Höhe Deutschlands zweithöchster Berg.

Entstehung eines Faltengebirges

Die Alpen entstanden durch das intensive Zusammendrücken des Urmeers Tethys, das sich zwischen Ur-Afrika und Ur-Europa erstreckte. Am Boden dieses Meeres hatten sich Sand- und Kalkschichten abgelagert, die sich zu Kalk- und Sandstein verfestigten. Vor 80 Millionen Jahren wurde das Meer durch die Plattentektonik (Bewegungen der Erdkruste) allmählich zusammengeschoben. So wurde der ehemalige Meeresboden aus dem Wasser herausgehoben. Vor zehn Millionen Jahren war das ehemalige Meer bereits um 150–200 Kilometer zusammengeschoben. Der angehobene Meeresboden wurde durch das Zusammenschieben zu den Alpen aufgefaltet. Wind und Wetter trugen die oberen Gesteinsschichten durch Erosion ab. Dadurch gelangten ursprünglich tiefer liegende Gesteinsschichten an die Oberfläche. Die intensive Abtragung und die glaziale – also durch Gletscher entstandene – Überformung gaben dem Hochgebirge sein heutiges Aussehen.

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