Afrika - Konflikte

Afrika - Afrika - Staaten und Bevölkerung
978-3-14-100382-6 | Seite 123 | Abb. 5

Überblick

Mehr als die Hälfte aller kämpferischen Auseinandersetzungen weltweit findet in Afrika statt, obwohl nur 16 Prozent der Weltbevölkerung auf dem Kontinent leben. Die Konflikte konzentrieren sich auf einen Gürtel, der sich vom Norden Malis durch das südliche Algerien und Libyen nach Ägypten und bis auf die Sinai-Halbinsel erstreckt.

Beispiel: Südsudan

2011 wurde der Südsudan unabhängig, verbunden mit der Hoffnung auf ein Ende des fast 40 Jahre andauernden Bürgerkriegs. Doch bereits 2013 brach im Südsudan ein neuer Konflikt aus. In dem Bürgerkrieg zwischen dem Präsidenten mit seinen Regierungstruppen und Rebellen unter Führung des ehemaligen Vizepräsidenten geht es um die politische Macht und die Kontrolle über die reichen Erdölvorkommen. Erdöl ist für mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes verantwortlich. Da die beiden Kontrahenten aus unterschiedlichen Volksgruppen stammen, nimmt der Konflikt mittlerweile auch eine ethnische Dimension an. 50 000 Menschen sind bisher gestorben, 4 der rund 12 Millionen Einwohner sind auf der Flucht, die Wirtschaft ist eingebrochen, weshalb es auch immer mehr regionale Kämpfe um Land, Wasser und Weiderechte gibt. Die Hälfte der Bevölkerung hat nicht genug zu essen. Mehr als 16 000 Menschen sind an Cholera erkrankt. Nach mehreren, immer wieder gebrochenen Waffenruhen wurde 2015 ein Friedensvertrag geschlossen. Doch der Bürgerkrieg ging weiter, auch nachdem im Dezember 2017 eine Vereinbarung über die Einstellung der Feindseligkeiten unterzeichnet wurde. 11 000 Blauhelme sind derzeit im Südsudan im Einsatz.

UN-Blauhelmmissionen

Seit 1948 gibt es die UN-Blauhelmmissionen. Seitdem beauftragt der UN-Sicherheitsrat UN-Soldaten, bei lang andauernden Konflikten Frieden herzustellen, zu bewahren und zu verteidigen. Kennzeichen der 110 000 Mann/Frau starken Truppe sind ihre blauen Helme. Zur Zeit sind sie in 14 Friedensmissionen im Einsatz, neun davon in Afrika.

Schlagworte